Freitag, 02.11.2018
(NORDOST) Wir setzen uns für eine gute Pflegeausbildung ein.
Wie vielleicht bekannt ist, arbeiten wir als AG Junge Pflege Nordost beim Berliner Pakt für die Pflege mit, der von der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kolat auf den Weg gebracht wird. Wir sind dabei gemeinsam mit der ver.di Jugend Berlin Ansprechpartner für die Interessen der Auszubildenden in den Pflegeberufen. Unser Ziel war es, der Senatorin die aktuellen Probleme in diesem Bereich verständlich und praxisnah nahezubringen und konkrete Lösungen aufzuzeigen, die von der Politik auf Landesebene umgesetzt werden können. Um ein möglichst breites Spektrum zu bieten und auch viele Auszubildende, um die es geht, repräsentieren zu können, haben wir mit den Auszubildendenvertretungen der Charité, der Wannsee-Schule und von Vivantes im September einen Workshop durchgeführt. Die dort ermittelten Ergebnisse haben wir aufbereitet und am 31. Oktober gemeinsam der Senatorin präsentiert.
Dabei handelte es sich zum Beispiel um ganz
banale Dinge wie die technische und räumliche Ausstattung der Schulen, die Bereitstellung von
Literatur oder die Verfügbarkeit von Umkleiden und Arbeitskleidung am
Arbeitsort. Aber auch komplexe Problemfelder wie eine bedarfsgerechte Anzahl an
hinreichend qualifizierten Lehrenden in den Schulen, die Notwendigkeit von
strukturierter Praxisanleitung mit Freistellung der Praxisanleiter und der
bekannte Theorie-Praxis-Konflikt haben wir angebracht. Dafür gibt es ab 2020
mit dem Pflegeberufereformgesetz eine konkrete Gesetzesgrundlage, die es
umzusetzen gilt.
Frau Kolat versprach die Anregungen mitzunehmen und vertritt die Auffassung, dass Ausbildung Vorrang hat und dafür ggfs. auch Versorgungsengpässe in Kauf genommen werden müssen.
Des Weiteren versprach sie, unsere Vorschläge für eine bessere Infrastruktur und Ausstattung der Ausbildungsstätten für die Konzeption des Ausbildungscampus (der zukünftigen, gemeinsamen Ausbildungsstätte von Charité und Vivantes) mitzunehmen. Die von der Senatorin angestrebte kurzfristige Verdoppelung der Ausbildungsplätze in der Pflege sehen wir jedoch zum jetzigen Zeitpunkt kritisch, da dafür auch das notwendige Lehrpersonal und geeignete Räumlichkeiten kurzfristig bereitgestellt werden müssten.
Positiv aus dem Treffen nahmen wir mit, dass die Gesundheitssenatorin den Fokus nicht nur auf die Krankenpflege richten, sondern die Situation der Auszubildenden in der Altenpflege genauso verbessern möchte. In Anbetracht der nahenden Generalisitk ist dies aus unserer Sicht auch dringend notwendig.
Am Ende tauschten wir uns mit der Senatorin kurz über die aktuelle Diskussion bezüglich der Personaluntergrenzen aus. Berlin scheint bisher das einzige Bundesland zu sein, dem die Vorschläge von Gesundheitsminister Spahn nicht ausreichen. Gemeinsam mit der Senatorin stimmen wir überein, dass der Personalbedarf in allen Settings am individuellen Pflegebedarf bemessen werden muss. Denn der aktuelle Pflegepersonalmangel wirkt sich in vielen Situationen negativ auf die Pflegeausbildung aus.
Wir freuen uns auf den weiteren Austausch mit den Auszubildendenvertretungen und der ver.di Jugend und haben bereits ein weiteres Treffen mit der Senatorin Dilek Kolat vereinbart.
Wenn du auch Interesse hast, dich an diesem Thema oder unserer Arbeit im größten Berufsverband für Pflegeberufe allgemein zu beteiligen, dann komm zu einem unserer nächsten Treffen, am 7.11.2018 oder am 5.12.2018, immer am ersten Mittwoch im Monat, weitere Informationen findest du auf dieser Homepage.
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